Raumpatrouille-Online
Newsletter und Fanzine zur Kultserie  -  Ausgabe #4, 03/2000 
Inhalt:

Willkommen!
Starlight Casino News
Raumpatrouille Folge VIII - Die Saat des Bösen von Michael Fey
Interview mit Josef Hilger
Space Patrol - The Game
Der Boom der .de Domains
Bordbucheintrag: F.R.O.G.
Trockenfutter für Amtsschimmel - Wie die Welt von Morgen verwaltet wird
Viel Blaubär, viel Völz und ein bisschen de Monti.
News in aller Kürze
 

Dieser Newsletter erreicht 2033 Empfänger.

Das Team
Schlussworte und Copyright


Willkommen !

Hallo und HERZLICH WILLKOMMEN zum dritten Raumpatrouille Orion Newsletter ! 

Auch wenn ich die aktuellen Empfängerzahlen immer sehe: Ich kann es nicht glauben. Heute, auf den Tag genau, erreicht dieser Newsletter 2033 Empfänger! Als wir vor etwas über einem Jahr mit der Arbeit für den ersten ROnline Newsletter begonnen haben dachte wir an eine maximale Leserzahl von etwa 250, wir haben noch darüber gelacht als irgendwer sagte, dass unser Newsletter vielleicht mal 1000 Empfänger haben würde.

Die wahnsinnig gestiegenen Leserzahlen fordern natürlich auch einiges von uns, aber ich denke, dass wir euren Ansprüchen mit diesem Newsletter gerecht werden können. Interviews, Reportagen zu neuen Raumpatrouille-Schmuckstücken, neue Ideen und vieles mehr erwartet euch in diesem Newsletter. Auch Veränderungen haben wir vorgenommen: Der Webseitentest musste gehen, falls ihr Links zum Thema Raumpatrouille sucht empfehlen wir die ///Webpatrouille((((. Auch die Tauschbörse musste mangels Angebote leider geschlossen werden.

Aber macht euch am besten selbst ein Bild und bittte: Lasst uns nicht auf Mura versauern, sondern mailt uns eure Meinung!

Viel Spaß beim Lesen, bleibt uns treu und empfehlt uns weiter,

Tobias Wagner, 
Chefredakteur ROnline 
                                                                                                                                                                                                                  Inhalt


Starlight Casino News

Das Starlight Casino ist umgezogen auf www.orionspace.de, außerdem hat die Seite ein neues Design erhalten, schaut am besten selbst auf der führenden Raumpatrouille-Website vorbei, es lohnt sich immer!

tw 

 Inhalt

Raumpatrouille Folge VIII - Die Saat des Bösen von Michael Fey

Mit der CD "Raumpatrouille - die Saat des Bösen" hat Michael Fey eine Grafikproduktion hingelegt, die ihresgleichen sucht.
Eine ausgefeilte Story, gerenderte 3D-Grafiken vom feinsten mit passenden Sound dazu machen dieses 78-Minuten-Video zu einem
besonderen Raumpatrouille-Erlebnis.

Was etwas den Genuss stört, sind die Unterbrechungen durch die eingeblendeten Dialoge und das Fehlen der Akteure. Ähnlichkeiten zu 
anderen Filme wie StarWars oder StarTrek sind in manchen Szenen ebenfalls unverkennbar. Aber insgesamt eine ungemein gelungene Produktion, die in keiner Sammlung fehlen sollte.

Die Story spielt im Anschluss an TV-Folge 7 von Orion. Oberst Villa und seine umgewandelten Gefolgsleute entfliehen in einem neuem Schiff namens "Prometheus" ihrer Haft, während eine riesige Frog-Flotte ihm Deckung gibt und die Verfolger vernichtend zurückschlägt.
Die Orion wird währenddessen überholt und mit einem neuen Supercomputer namens PLATO ausgestattet, dessen Konstruktion und Daten aus den einst auf MZ4 gestrandeten FROG-Schiffen stammen. Sie kann deshalb nicht eingreifen. Lt. Tamara Jagellovsk untersucht das mysteriöse Verschwinden Villas auf einer fernen Asteroidenbasis und wird von den FROGs gekidnappt. Unverzüglich fliegt McLane trotz Verbots den Asteroiden an und wird durch einen plötzlichen Angriff der FROGS durch den Sagharra-Nebel hindurch zur Heimatwelt der FROGS verschlagen. Dort findet er die "Erbauer" der FROGs - eine fremde Alienrasse - und erhält durch sie die entscheidenden Daten zur Vernichtung.
Während riesige Flottenverbände der FROGs und sog. "Saatschiffe" immer tiefer in terrestrischen Raum eindringen und die Verbände der Erde unheimliche Verluste in Kauf nehmen müssen, setzt McLane alles auf eine Karte, zerstört den Heimatplaneten der FROGs und vernichtet damit die angreifende Flotte. Und nicht zuletzt ist "PLATO" der Schlüssel zum endgültigen Sieg.

Die CD kann man zu einem Preis von DM 30,- direkt bei Fey bestellen.
Wer einen kleinen Vorgeschmack darauf haben möchte, kann sich seine Webseite unter http://www.michael-fey.de anschauen. Seine Emailadresse: michael.fey@t-online.de.

EmEff
 

  Inhalt

Interview mit Josef Hilger

Josef Hilger betreibt das einzige Raumpatrouille Museum überhaupt: in seiner Heimatstadt Köln. Er sammelt seit 1968 alles, was ihm zum Thema Raumpatrouille in die Finger kommt. Das war Grund genug für uns, ihn zum Thema Raumpatrouille und zu seinem Museum zu interviewen.

Tobias Wagner, ROnline: 1. Warum haben Sie mit dem Sammeln von Raumpatrouille Gegenständen begonnen? Hat Sie die Serie so fasziniert?

Josef Hilger: So ist es. Obschon ich die Erstausstrahlung 1966 wegen meiner strengen Mutter verpaßt habe und auch bei der 1968er Wiederholung nur die Teile 2 bis 6 sehen konnte, hat mich das Gesehene - bis auf den heutigen Tag - tief beeindruckt.
Die ersten Elemente des ORIONMUSEUMS bestanden aus ausgeschnittenen Fotos der wöchentlichen HÖRZU-Programmvorschau.
Um 1968 kam dann das große Raumpatrouille-Quartett (36 Karten) dazu. Weiter ging es mit einigen wenigen Tip-Top-Heften und dem Super-Tip-Top Nr. 6. Jahre später kamen Autogramme, Fotos, Produktionsunterlagen, Originalrequisiten und Kostüme dazu.

2. Was für Teile haben Sie denn in Ihrer Sammlung? Gibt es Stücke, auf die Sie ganz besonders stolz sind?

Teilweise durch Frage 1 beantwortet, aber hier noch einmal eine ausführlichere Angabe: 
Kostüme (Raumfahreroverall mit zugehöriger Jacke, Raumanzug [mit Helm], [Pallas-]Siedler-/Chromawissenschaftlerkostüm,
Casinokleider, Chromakleider), Kostümzubehör (Metallrangabzeichen [u. a. jenes von Commander Cliff Allister McLane],
Gelenkringe [zum Pallassiedlerkostüm gehörend], Laserwaffe HM4, Armsprechgerät, Sauerstoffpatrone [zum Raumanzug gehörend]), Dekorationsteile (Eames-Chair, Alloygroup [Starlight-Casino, ORB und Bungalow McLane], Tulip-Chair [Starlight-Casino, ORB und Bungalow McLane], Trinkgläser [Starlight-Casino], Bleistiftspitzer [verwendet als Handsteuerung der ORION], Bügeleisengriff [verwendet im Maschinenraum der ORION und als Sonde], Nähgarnbehälter [in diversen Dekorationen als futurist. Schaltelemente eingesetzt], 
Schaltpultgrundplatte rechts [Astroscheibe im Kommandostand], Wandverkleidung mit sechseckigen Waben [in Raumstationen verwendet]), D. Fotomaterial (ca. 3000 S/W-Fotos [Real-/Trick- und Modellaufnahmen], ca. 300 Farbfotos [Realfilmaufnahmen]), Produktionsunterlagen
(Originalfigurinen zu den Kostümen [Entwürfe der Kostümbildnerin M. Bárdy], Drehbücher, Dialoglisten, Drehpläne, Dispositionen, Tagesberichte, interner und externer Schriftverkehr aus der Preproduction-Phase), Printmedien (ca. 1000 Artikel, Kritiken und Pressenotizen von 1965 bis heute [z. T. auch aus dem europäischen Ausland]), Merchandisingartikel (Quartettspiel groß und klein [d. h. mit 36 bzw. 32 Karten],
Autogramme der wesentlichen Darsteller, Originalsoundtrack [Single, LP, Audiokassette, CD], Coverversionen des Soundtracks [Singles, LPs, CD-Singles, CDs], Taschenbücher ORION [35 Stück], Hardcovertaschenbuch, Romanhefte ORION, Fotocomic, Notenblatt [Raumpatrouille Titelthema], Poster-/Fotosatz [aus der Sputnik-Kinotour], VHS-Videofilme, Laserdiscset, DVD-Set, Telefonkarte mit Raumpatrouille-Motiv,
Postkartenset, Schmuckbriefumschläge mit Raumpatrouille-Motiv, Postsonderstempelacryleinguß [mit Raumpatrouille-Motiven], Diplomarbeit [Entwicklung eines TV-Werbespots mit Raumpatrouille-Elementen]. 
Naturgemäß bin ich besonders stolz auf die Originalteile, wie z. B. das Innenleben der rechten Astroscheibenseite.

3. Es war sicherlich nicht einfach, an all diese Dinge zu gelangen. Wie haben Sie das geschafft?

Im Wesentlichen durch Geduld und Spucke, wie man im Volksmund sagt.
De facto führte jahrzehntelange Recherche und beinahe ebenso langes Annoncieren nebst damit verbundenen, nicht unbeträchtlichen
Investitionen zum Ziel.

4. Könnten Sie sich heutzutage noch eine Fortsetzung der Raumpatrouille vorstellen? Ich sehe das als etwas schwierig an, da ja viele Kultfaktoren
wie schwarz-weiß, Dietmar Schönherr und das Bügeleisen als Beschleuniger längst out sind. Was meinen Sie?

Eine Fortsetzung der Raumpatrouille könnte ich mir sehr wohl vorstellen. 
Natürlich gäbe es ein großes - aber sicher kein unlösbares - Problem, die Kultfaktoren in die heutige Zeit zu transferieren. 
An dieser Stelle eine persönliche Bemerkung: Auf das Bügeleisen kommt es sicher am allerwenigsten an. Ebensowenig wie auf den Schwarz-/Weiß-Faktor. Die mir vorliegenden Farbfotos von den Dreharbeiten zeigen eindeutig, dass die Serie durchaus in Farbe hätte gedeht werden können. Die Dramaturgie, Dialoge, Ausstattung, Musik und die Darsteller, all das war hervorragend aufeinander abgestimmt und meines Erachtens der Hauptgrund für den großen Erfolg der Raumpatrouille.
Mit einem guten Drehbuch usw. ließe sich sicherlich an die Raumpatrouille anknüpfen. Man müßte es auf jeden Fall wie damals angehen, d. h.: für
alle Sparten (vor und hinter der Kamera) das Beste aufbieten, was der deutschen Filmindustrie zur Verfügung steht.

5. Angenommen, es werden neue Raumpatrouille Folgen gedreht und man bietet Ihnen eine Rolle an, würden Sie sie annehmen?

Natürlich gern, obwohl ich die Möglichkeit, dass mir tatsächlich eine Rolle angeboten würde, als verschwindend gering erachte.

6. Was halten Sie eigentlich von den amerikanischen Abkömmlingen der Raumpatrouille, wie beispielsweise von Deep Space 9 oder von Raumschiff Voyager?

Als Raumpatrouille-Abkömmlinge würde ich die Star-Trek-Serien keinesfalls bezeichnen oder gar betrachten.
Da ich Science-Fiction-Freund bin, blicke ich allen Science-Fiction-Serien interessiert entgegen. Von den Star-Trek-Nachfolgeserien gefällt mir
"The Next Generation" am Besten. Zwischen DS9 und Voyager kann ich keine Wertung vornehmen, da ich beide Serien zu wenig kenne.

7. Abschließend stelle ich Ihnen noch einige kurze Fragen, auf die Sie bitte so knapp wie möglich antworten:
    - Auf der Orion hätte ich gerne den Job der/des ... Commanders (oder Bordingenieurs)
    - Meine Lieblingsperson bei der Raumpatrouille: Commander McLane, Tamara und der Rest der Crew
    - Der beste Schauspieler: Die Hauptdarsteller (hierzu zählen auch Sterzenbach, Reiner, Joloff, Schafheitlin, Cossy, Kerr) waren - meines 
                                           Erachtens - alle gut. 
    - Die beste Folge: Planet außer Kurs
    - Was halten Sie von Websites zum Thema Raumpatrouille, Raumschiff Orion:
      Das läßt sich nun wirklich nicht kurz und aussagekräftig beantworten. Im Wesentlichen läßt sich feststellen, dass alle Qualitätsabstufungen
      vorzufinden sind, von sehr gut bis unnötig.
    - Raumpatrouille ist Kult, weil ...
      Diese Frage kann ein so eingefleischter Sammler, wie ich es bin, nicht mehr objektiv beantworten. Grundsätzlich führe ich es auf die 
      Qualität der Produktion zurück (vgl. hier auch meine Ausführungen zu Frage 4).

Vielen Dank für das Interview!

Gern geschehen.

tw

 Inhalt

Space Patrol - The Game

...was gestern noch wie ein Märchen klang, könnte morgen schon verwirklicht sein... 

Die Idee zu einem Computerspiel rund um die Raumpatrouille ist nicht neu. 
Ansatzpunkte gab es immer wieder, nur konkret umgesetzt wurde bislang nichts. Dabei ist es ja dank moderner und benutzerfreundlicher Programme gar nicht mehr allzu schwer, ein virtuelles interaktives Raumpatrouille Orion Game zu schaffen. 
Die F.R.O.G.-Gruppe hat hochtalentierte und kreative Leute: Programmierer, Autoren und Screen-Designer.
Die Spielidee:
Ein multimediales Computer-Game mit einer Mischung aus Action, Adventure und Strategie. Dazu Elemente aus Virtual Reality und künstlicher Intelligenz (etwa wie in "Die Sims"). Die Szenen, der Aufbau und die Spielfiguren orientieren sich strikt an der Serie "Raumpatrouille Orion".
Zur Umsetzung müssten aber folgende Voraussetzungen geschaffen sein:
1. Exposé und Story-book 
2. Screen-Designer braucht Originalvorlagen 
3. Programmierer und Autoren bearbeiten und testen den Spielablauf
4. Projekt-Manager sucht und findet einen Vertrieb für das Game.
Was letztlich dabei herauskommen soll, entscheidet die F.R.O.G.-Gruppe. Es wäre natürlich überaus hilfreich, wenn BAVARIA eventuell die Copyrights zur Verfügung stellen würde. Ideal wäre hier selbstverständlich, wenn die BAVARIA selbst das Game vertreiben würde.
Aber erst muss es ja noch verwirklicht werden und dazu brauchen wir eure Hilfe: 
Was hättet Ihr gerne???
Was wäre Eurer Meinung nach machbar und verwirklichbar?
Das richtige Rezept ist jetzt gefragt. Herauskommen soll eine << runde Sache >>, das ist klar. Der sogenannte Spielwitz ist überhaupt der entscheidende Faktor vom ganzen Game. Es soll möglichst nie langweilig werden. Also, eine ausgetüftelte Spielstrategie ist hier gefragt. Beispiele für Games mit << Langzeitcharakter >> sind sicherlich jedem bekannt: Schach und Poker, um nur mal zwei Gesellschaftsspiele zu nennen. Bei VR-Games denke ich, dass es Sim City oder Lara Croft auch sind. Kurzum, Space Patrol - The Game wäre als reines Weltraumabenteuer zu schnell verheizt. Die ausgewogene Mischung aus Strategie, Action und Witz hingegen würden ihm erstens den Start zum Vertrieb überhaupt 
ermöglichen und zweitens die potentiellen Käufer garantieren. 

cha 

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Der Boom der .de-Domains

Der Boom der sogenannten DE-Domains, also der Internet-Adressen mit der Endung .de, ist ungebremst und auch so mancher Orion-Fan spielt sicherlich mit dem Gedanken, eine solche Domain zu seinem Eigentum zu machen.
Doch eine Frage bleibt: Wie soll die Adresse denn heißen?
Top-Adressen wie z.B. www.raumpatrouille.de oder www.raumschiff-orion.de sind bereits belegt, wobei sich die beiden o.g. Domains (nebst einigen weiteren) im Besitz der Bavaria befinden. Auch weitere typische Begriffe aus der Raumpatrouille sind schon bei der DENIC (www.denic.de), dem zentralen deutschen Verwaltungsapparat für Domains, unter Beschlag. Praktische Beispiele gibt es zuhauf: www.raumschifforion.de liegt in den Händen von Oliver Ganz und unserer Redakteurin Edith Kastner, www.raumpatrouille-fans.de und www.ac1000.de gehören dem ROnline Team und www.orion.de einer nicht wegen der Raumpatrouille bekannten Firma ;-)
Und (wenn man mal den Sektor der .DE-Domains verlässt) selbst www.raumpatrouille.com und .net sind bereits vergeben. 
Was also nehmen?
Wir haben uns für euch auf die Suche nach Raumpatrouille-Domainnamen gemacht, hier unser Ergebnis: 
Die Domains für Raumpatrouille-Fans werden knapp.
Bei unserer Recherche (18.10.2000) waren noch frei (das www. davor und .de dahinter sparen wir uns): 
mclane (der Meister ist noch zu haben), basis104 (was wäre die Orion ohne Startbasis?), orion8, schlafende-energie, werfer-frei, mario-werfer-frei (für die, die's etwas krasser mögen), mario-de-monti (auch der Armierungsoffizier ist noch nicht vereinnahmt), 3-2-1-overkill (wem gefällt dieser Countdown nicht?), o-r-i-o-n (auch eine Schreibweise), raumpatrouilleorion, commander-mclane, c-roboter.

Nur zum Vergleich: Wir haben uns vor der Überprüfung versch. Begriffe aus der Raumpatrouille aufgeschrieben, dabei kamen wir auf insgesamt 88 Stück. Davon waren gerademal die obigen 12 zu haben, was einer mageren Quote von 14% entspricht. 

Mein Rat: Entweder ihr schnappt euch eine der o.g. Domains oder ihr geht 2 Wochen in die Kälteschlafkammer und überlegt euch selbst einen Namen.

tw, Do

 Inhalt

Bordbucheintrag: F.R.O.G.

Im Jahre 1966 tat das deutsche Fernsehen etwas zu der Zeit Bemerkenswertes. Es sendete eine Science-Fiction Serie, die Raumpatrouille.

Das Echo war zweigeteilt, aber beachtlich. Die Zuschauer waren durchweg begeistert von der Spannung und vom Unterhaltungswert der Serie. Die Berufsbedenkenträger monierten Fakten und geistige Tendenzen. Das war einer der Gründe, weshalb diese Serie nie fortgesetzt wurde. Das Genre SF im deutschen TV wurde für lange Zeit zurückgeworfen. Bis heute gab es keine deutsche Produktion mit der damaligen Breitenwirkung mehr. Und was blieb den Fans, die von der Orion in ihrer frühen Jugend geradezu geprägt wurden? Man baute sich die HM4 aus Lego oder Sperrholz und spielte mit seinen Freunden. Ein Kartenspiel, sogar in Farbe, war neben Berichten in Zeitschriften lange Zeit alles, was einem in die Hand kam. Den Begriff "Fandom" gab es damals noch gar nicht. Und SF war, zumindest in der Provinz, nur was für 'Spinner'.
Die relativ häufigen Wiederholungen auch in den dritten Programmen der ARD hielten die Erinnerung an die Orion wach. Ziemlich unbemerkt erschienen schließlich Photocomics, Taschenbücher und Hefte als Fortsetzung zur TV-Serie. In einigen Großstädten tauchte die Raumpatrouille im Kino auf. Ein paar Fanclubs und Fanzines entstanden; aber wer wusste schon davon? Irgendwann erschien schließlich ein "Taschenführer" zur Serie.

In den letzten Jahren des zweiten Jahrtausends gab es wieder ein einflussreiches Ereignis: Das Internet hatte seinen Durchbruch im
alltäglichen Leben vieler Menschen, natürlich auch bei den SF-Fans. Über dreißig Jahre war es schon her, seit der Schnelle Raumkreuzer ORION von seiner Unterwasserbasis abgehoben hatte. Und es waren nicht wenige, die sich als Fans des Raumschiffs ORION betrachteten. Endlich bestand für die über ganz Deutschland und weiter verstreuten Fans der Orion die Möglichkeit, sich ohne Probleme auszutauschen. Das Starlight-Casino entstand als erste Fansite im World-Wide-Web. Auch von der Feier zum dreißigsten Geburtstag der Raumpatrouille
berichtete eine Homepage. Bei SAT.1, dem Sender, der 5 der 7 Folgen wiederholt gezeigt hatte, tat sich zum Jubiläum der Erstausstrahlung
zunächst nichts. Eine Diskusion genau darüber in einer SF-Newsgroup brachte die ersten Fans zusammen. Das Kartenspiel und die (falschen) Farben der Orion darauf waren eines der Gesprächsthemen. Und in einer Mail im September 1996 tauchte zum ersten Mal das Stichwort Virtueller-Orion-Club auf. Es gab noch keinen, also starteten wir, der Barkeeper des Starlight-Casinos, Karlos und Wolfgang, Anfang Oktober damit. So begann er also, der Fanclub der Raumpatrouille Orion in Germany, der F.R.O.G.

Was konnte man nach über 30 Jahren noch tun? Wurde nicht schon alles gesagt? Alleine das Zusammentragen aller Fakten und Hintergrund-
Informationen ist auch heute noch eine bleibende Beschäftigung. Die Fakten zur Serie, viele Bilder vom Video und aus Zeitschriften tauchten auf. Es gab immer wieder Spekulationen über eine Neuverfilmung, Ankündigungen und Berichte über Sendungen und Treffen zum Thema Orion, aber auch über Artikel in Zeitschriften und Webseiten. Und es tauchten kleine Stories oder ganze Romane von Fans auf. Themen wie die Vergleiche zu Star Trek oder zur militaristischen Stimmung der Raumpatrouille wurden diskutiert. Die ersten Ideen, was man basteln oder programmieren könnte, sammelten sich an. Und es fanden sich weitere Fans.
Anfangs brachten wir ein/zwei Texte in den Newsgroups, dann reichte das Starlight-Casino, um regelmäßig neue Gruppenmitglieder zu erhalten. Während zunächst ein Mailverteiler bei jedem Fan genügte, wurde später ein Lichtspruchverteiler im Internet genutzt, damit jeder E-Mails an alle senden konnte. So manch ein Fan entdeckte von Zeit zu Zeit irgendwo etwas Neues; und jedes weitere Mitglied brachte seine eigene interessante Geschichte mit.
Eine herrliche Sammlung von Lebensläufen hilft so, sich untereinander kennen zu lernen. Die Liste der Fans zeigt schnell, ob jemand in der Nähe wohnt oder ob man gemeinsame Hobbies hat. Das einzige was uns bremst, ist die eigene Faulheit. Schließlich muss auch so eine Liste gepflegt werden. Und neue Fans sollen nicht mit einem Automaten auskommen, sondern persönlichen Kontakt finden.
Ein Orion-Dinner ist nicht so einfach, wenn man so weit über die Lande gestreut wohnt. Und damit sind nicht nur die deutschsprachigen Länder
gemeint. Auswanderer, Urlauber oder Kinder von US-Soldaten, auch in den USA scheint die Raumpatrouille Eindruck hinterlasssen zu haben. Das Ruhrgebiet und natürlich die deutschen Großstädte sind Schwerpunkte unserer Gruppe. Aus Karlos' Heimatsektor und dem Nürnberger Christkindelsmarkt ergab sich der jährliche Treff am ersten Advent. Beim ersten Mal, 1997, war es schon lustig, die verschiedenen Dialekte kennen zu lernen, die ja per E-Mail nicht erkennbar sind. Und jeder hat angeschleppt, was er an Reichtümern besaß.
1999 bauten wir schon einen Videobeamer auf, freuten uns über kleine Macken in den Folgen und amüsierten uns beim Stichwortsammeln zu einer haarigen Orion-"Bärsiflage".

Über das Internet fanden sich zunächst mal solche Fans, die bisher noch keine Kontakte geknüpft hatten. Aber im Laufe der Jahre vermischten wir uns auch mit dem alten Fandom. Als erstes stieg der damalige Raumpatrouille-Orion-Fanclub mit einer eigenen Website ein. Der Miniclub
Laurin wurde aktiv bei uns. Nach kiloweisem Faxaustausch ging auch das Orionmuseum-Köln online, und Josef Hilger beantwortete jede auftauchende Frage. Ein Besuch dort zeigte, dass es noch unendlich viele Infos zu entdecken gibt. Auch Raumpatrouille-das-Magazin (RdM) wurde zunächst per Fax, Telefon und irgendwie online erreicht; Michael Lange hat inzwischen auch ein eigenes Modem. Und beim ROFU/URACELL kann es nicht mehr lange dauern, bis Ralf Kramer seine Mailbox bekommt. Es entstanden auch lose
Verbindungen zu Fernsehsendern und den Risszeichnern von Perry Rhodan.
Daneben meldeten sich natürlich auch diverse Fans, die schon vor der Internetzeit lange aktiv waren. Was uns Fröschen noch fehlt, ist der Kontakt zu den Machern der Serie, zur Bavaria oder zu Schauspielern, Komponisten usw. Aber das kann ja noch kommen.
Zumindest von der Bavara-Film wissen wir, dass die Aktivitäten zum Thema Raumpatrouille am Web aufmerksamm beobachtet werden, denn das Copyright ist noch immer in München. Wenn ein Fan seine Webseite groß mit Scans der Postkaren bestückt oder anderes anfasst, was mit Lizenzprodukten zu tun hat, muss er mit einem Brief aus München rechnen. Der F.R.O.G. hat keine solchen Ambitionen. Bei uns geht es nicht um Geld, sondern um den Spaß an der Sache. Was bei uns entsteht, kann jeder unentgeltlich sehen; meist ist es am Web abrufbar. Klar haben wir Texte oder Bilder aus Zeitschriften oder so gescannt, aber sowas machen wir der Öffentlichkeit nicht zugänglich.

In den wenigen Jahren hat sich einiges angesammelt. Bilder aus der Serie findet man ja immer wieder in Artikeln oder alten Zeitschriften. Auch von den VHS-Videos haben wir die markanten Szenen. Die Qualität ist leider begrenzt, reicht jedoch für den Genuss am Rechner aus. Natürlich gibt es Beschreibungen der sieben Folgen und sogar den genauen Wortlaut der Dialoge.
Zum allzu bekannten Bügeleisen und anderen Detais der Dekoration sind Infos vorhanden. Der eine oder andere Aspekt der Hintergründe zu Produktion oder Plot wird in Statements beleuchtet. Da nun Neuigkeiten rar sind, werden wir selbst aktiv um die Orion leben zu lassen. Viele teils beachtliche Fan-Stories sind zur Serie entstanden: Was geschah in dem Jahr, das McLane auf Chroma verbrachte? Was treiben unsere Helden, wenn sie mal nicht die Erde retten? Oder was tut sich eine Generation später bei den Schnellen Raumverbänden? Hier ist Freiraum für alle. Als optisches Pendant finden sich bei uns phantastische Bilder. Dem virtuellen Naturell unserer Gruppe gemäß sind es meist Werke, die am Rechner entstehen. In enormer Tüftelarbeit entstehen 3D-Modelle von Raumschiffen, Dekoration und Gegenständen.
Raytraceprogramme und das Auge des Künstlers erzeugen daraus Anblicke, die die Vertrautheit der Serie und neue Aspekte verbinden.
Heute ist es kein Problem mehr, den Ton einer Folge als MP3 zu erzeugen oder sogar beliebige Szenen als Videodatei bereitzustellen. Einige Proben und markante Sprüche finden sich auch auf Webseiten. Aber nicht nur die Datenmenge, vor allem das Copyright verbietet mehr. Wer hier kreativ aktiv werden möchte, dem können wir wahrscheinlich unter die Arme greifen. Und es ist erstaunlich, was findige Köpfe da immer wieder bringen, seien es z.B. eine virtuelle Welt am Internet oder der Vorspann zur Serie komplett in Farbe.

Schon Ende 1997, als die ersten gut zwanzig Fans beim F.R.O.G. zusammengekommen waren, zeigte sich, dass die Hobbies und Neigungen einen künstlerischen Schwerpunkt hatten. Viele gestalten auch beruflich Webseiten oder sind in Medienberufen tätig. So entstand eine Gruppe in der Gruppe: Orion-Creativ. Während im großen Fankreis meist Textmails über den Lichtspruchverteiler kommen, ist "o-creativ" die Mailbande für Dateianlagen. Seit es o-creativ gibt, wird kein Hintergrundbild am Recher alt genug um zu langweilen. Immer neue 3D-Modelle entstehen und werden untereinander ausgetauscht. Dabei bestehen durchaus unterschiedliche Ansichten über Authentizität oder Gestaltung. Ein gemeinsames Projekt wird da wie Flöhe gehütet. Aber das meistern wir mit einer Toleranz, die dem Geist von Star Trek nicht nachsteht. Natürlich denken wir nicht daran neue Folgen zu drehen. Und auch Fanvideos À la "ST-Highlander" sind in unserem eher kleinen, verschworenen Kreis nicht wahrscheinlich. Wie wäre es dafür mit einer Multimedia-CD über die Raumpatrouille? Nein, gemacht haben wir sowas noch nicht, aber Leute suchen wir, die mitmachen. Tatsächlich in Arbeit ist seit einiger Zeit eine multimediale Story. Zu einem Romantext auf CD oder im WWW
sind Bilder und Videosequenzen geplant.
Unsere Fangruppe ist für alle gedacht, die aktiv miteinander ein Hobby betreiben möchten. Das bedeutet aktuelle Infos per Mail zu erhalten,
manchmal mehrere pro Tag, manchmal tagelang nichts, je nachdem, wer mal wieder Lust und Zeit hat, logisch. Nicht alle Anhänger der Raumpatrouille haben diesen Herdendrang. Viele suchen auch einfach nur Infos oder freuen sich, mal wieder was zur Orion zu hören. Auch hier haben wir eine Lösung gefunden: Ein Online-Magazin. 1997 gab es noch zwei Fanzines, die man für ca 10 DM zugesandt bekam. RdM erscheint inzwischen nicht mehr und den Nachrichtenkurier des ROFU gibt es nur noch einmal im Jahr. Ja, es ist auch schwer, Material für eine Ausgabe zusammenzubekommen. Der Preis deckt nur die Kopierkosten; der Aufwand selbst für die kleine Auflage wird nur dank persönlichen Engagements des ROFU aufgebracht.
Da haben wir es am Internet leichter. Im Frühjahr 1999 bildete sich ein Redaktionsteam für einen E-Mail-Newsletter: Raumpatrouille-Online. Die ersten Ausgaben sind inzwischen raus. Form und Inhalt sind durchaus noch im Wandel. Das Echo ist aber sehr gut. Neben den F.R.O.G.s und allen anderen uns bekannten Fans sind inzwischen auch viele auf dem Verteiler, die sich über eine Webseite angemeldet haben. Zusammen mit Fans, die uns über www.kostenlos.de fanden, ist die Auflage schnell auf über 1000 gestiegen. Die Beiträge sind immer noch schwer zusammenzubekommen, aber wir haben zumindest noch einige Ideen und hoffen auch, dass unsere Leser aktiv mitmachen.

Was passierte sonst noch bei den F.R.O.G.s? Wiederholt überkommt uns die Stimmung, einen Chat abzuhalten. Dank der gefallenen Telefonpreise greifen wir bei aktuellen Ereignissen auch schon mal zum Hörer. Angenehme Überraschungen gab es auch immer wieder. Wir hätten eine ganze Loge bei der Verleihung der Goldenen Kamera an Raumpatrouille und Star Trek besetzen können. Leider kann man Borduniformen nicht so leicht kaufen wie Star Fleet Trikots. Aus dem gleichen Grund wurde auch aus der Parade auf der EXPO nichts, die uns ebenfalls angemailt hatte. Dafür waren zwei unserer Veteranen beim WDR-3 in der Latelounge, als dort die Serie wiederholt wurde.

WAR DAS WIRKLICH ALLES ???

Jahrzehnte nach der Erstausstrahlung und nach immer wieder gestorbenen Gerüchten über eine Neuverfilmung kann man von der Bavaria oder anderen professionellen Stellen nichts mehr erwarten. Das Erscheinen der Serie auf DVD war da schon eine Überraschung. Also müssen wir uns selbst austoben. Und es gibt wirklich Möglichkeiten genug, auch wenn das alles unkommerziell und ohne Originalquellen gehen muß. Wie wäre es mit Trading-Cards? Oder wie würde sich ein edles Zinn-Modell auf dem Schreibtisch machen? Eine Webseite für alle Einfälle kann einen alleine schon beschäftigen. Viele andere Gedanken warten noch auf ihre Verwirklichung. Es gibt noch viele ungenutzte Wege, Kontakte zu weiteren Fans zu knüpfen. Mit Engagement wird unser Thema, die Raumpatouille, in Newsgroups, Webseiten aufzuspüren sein.
Bei uns kann schließlich jeder mitmachen, der E-Mail hat. Neue Fans in unsere Gruppe möchten wir betreuen, bis sie selbst aktiv werden.
Und genau so soll es mit der Raumpatouille und dem F.R.O.G. weitergehen:
Mehr und mehr finden Zeit mitzumachen. Anregungen und Teams finden sich aus unserer Gruppe, entweder durch regen Mailaustausch oder auf neuen Webseiten.Bis alles Wissen ausgetauscht und alle Pläne verwirklicht sind. Aber das wird nie der Fall sein. Ständig tauchen neue Ideen auf, denn wir sorgen dafür, dass der Spruch auch heute zutrifft:

Was heute noch wie ein Märchen klingt, kann morgen Wirklichkeit sein!

karlos

 Inhalt

Trockenfutter für Amtsschimmel - Wie die Welt von Morgen verwaltet wird

ORB, TRAV, GSD - sie sind bekanntester Teil eines gigantischen Verwaltungsapparates der die Erde mit Formularen, Vordrucken und Fragebögen zumüllt. (Szenen oder Beispiele in Klammern)

Die Menschheit ist bedroht. Was tut die Regierung, der sogenannte "Oberste [terrestrische] Rat" (Episode II / 1. Viertel, IV/3) mit seinem "Elektronen-Zentral-Gehirn" (V/2)?
  Man schickt die ebenso eloquente wie hölzerne Nervensäge von Wennerstein aus, um die Vorschläge der Militärs einzuholen (II).

Die "Heeresleitung" (II/1 u. II/3), sprich die "Oberste Raumbehörde" (ORB) ist denn auch die erste Behörde, die dem Zuschauer vorgestellt wird: Gleich zu Beginn, wir sehen die ORION im Anflug auf Rhea, erteilt sie der Crew Alphaorder zum sofortigen Rücksturz zur Erde (I/1). Gleich darauf sorgt die ORB für die Abkommandierung eines Sicherheitsbeamten auf die ORION. Auch zukünftig wird sich die Behörde nicht gerade als Quell der Weisheit erweisen.
Sir Arthur ist als Chef der ORB zu sehen, auch wenn sein Amtstitel (Verteidigungsminister?) nie genannt wird.
Er ist Sitzungsleiter bei den Zusammenkünften des sogenannten "Führungsstabes" (II/2; wohl auch "Verteidigungsstab" I/1), Jedenfalls ist er dem Verhalten ranghoher Militärs nach (deutlich in II/1) der Oberbefehlshaber der Streitkräfte.
Als solcher wird er zwar nie bezeichnet, immerhin hören wir, das der "Oberbefehlshaber" Schulfreund des "Ministers für außerplanetarische Angelegenheiten" ist (VI/1). Der überaus charmante Utopia-Preisträger Peter-Paul Ibsen ist mit der Tochter des Ministers verlobt (oder war es zumindest als wir ihn zuletzt sahen).
Bei diesem Ministerium dürfte normalerweise wohl auch das während der "Invasion" erwähnte "Außenamt 3" und der "Außenkolonienkontaktdienst" (III/3) angesiedelt sein.

Welche Aufgabe die "Sektion 12, Abteilung Astrotechnik" der ORB hat, bleibt weitgehend offen. Jedenfalls schien man dort die fliegerischen Qualitäten der ORION-Crew unterschätzt zu haben. War es doch diese Abteilung, welcher unser Held Cliff Allister McLane die befehlswidrige Landung auf Rhea als erste meldete (I/1 womit dann auch alles begann...).

Es muß wohl deutsche Gründlichkeit gewesen sein, welche zur organisatorischen Zersplitterung der ORB in vielerlei Abteilungen mit mannigfaltigen Aufgabengebieten führte.
An erster Stelle stehen sicherlich die "Terrestrischen Raumaufklärungsverbände" (TRAV, I/1; das "terrestrisch" fällt allerdings erst in III/1).
Diese sind unter anderem (tun die noch was anderes?) zuständig für die Durchführung von Patrouillenflügen (I/1). Chef hier ist der vielbeschäftigte General Wamsler, der auch bei Sitzungen des nicht näher erläuterten "Interplanetaren Stabes" (III/1) zugegen ist.

Die "Schnellen Raumverbände" unter dem Kommando General Lydia van Dykes (I/1; in VI/2: "Schnelle Kampfverbände") gehören ebenso zur ORB.
Der Bezeichnung nach darf man eigentlich annehmen, das diese im Krisenfall die Vorhut bilden, letztlich aber natürlich unter das Kommando Marschall Kublai-Krims fallen.
Dieser erteilt wenn es Ernst wird sämtliche Einsatzbefehle der Streitkräfte (V/2, VII/3). Mit seiner hohen Meinung über Staatsmänner hält er bekanntlich nicht hinterm Berg: "Politiker finden immer was zu regieren  auch wenn schon längst nichts mehr da ist." (II)

Ob Oberst Villas "Galaktischer Sicherheitsdienst" (GSD, I/1 o. II/1) zur ORB gehört ist sehr wahrscheinlich, nicht zuletzt weil wir ihn bei vielen Sitzungen des "Führungsstabes" sehen.
Er zeigt sich als Pazifist (I/4) aber auch Geheimniskrämer (VII/1). Jedoch wie (fast) alle Anderen als unbedingt regierungstreu (II/3).
Eine ungesunde Machtfülle offenbart sich spätestens bei der all zu leichten Abberufung des "Chefs der Startbasenüberwachung" (GSD??-)Oberst Mulligan (VII/1).
Da auch "Desinformation" zum Aufgabengebiet von Villa's GSD gehört (II/4) untersteht ihm vermutlich das "Informationamt" (II/3). Dessen detailierte und wahrheitsliebende Presseerklärungen sind vermutlich ebenso spannungsgeladen wie die Aufklärungsarbeit jedes herkömmlichen parlamentarischen Untersuchungsausschußes.

Oh ja, Ausschüsse bilden bleibt in der Zukunft beliebt:
Ein Unterausschuß der "Interplanetaren Raumkommission" beschließt jedenfalls McLane's Strafversetzung (I/1). Das Aufgabengebiet der Kommission sowie deren Mitglieder bleiben im Dunkeln. Sehr wahrscheinlich gehören General Wamsler und Marschall Kublai-Krim dazu (VII/4).

Natürlich wird im Zuständigkeitsbereich der ORB auch streng wissenenschaftliche Forschung betrieben.
Mit Doktor Schiller (II u. V) lernen wir einen Wissenschaftler des "Ausschußes für interplanetare Biokontrolle" (V/1 auch: "Amt für [interplanetare] Biokontrolle") kennen. Als Hobbyphysiker erzählt er uns von explodierten Sternen, die eigentlich Planeten wären und so schnell laufen, daß sie nicht einfach eliminiert werden können - außer man heißt McLane.
Vermutlich ist der "Bio-Ausschuß" der das Gras auf fernen Asteroiden wachsen hört (V) in Wahrheit nur Teil des "Amtes für interplanetare Forschung". Bei diesem ist Marschall Kublai-Krim Hausherr, und der reagiert wie man weis überaus empfindlich, wenn an seinen Wissenschaftlern gezweifelt wird, was schon mal vorkommt (II/3).
Der Ruf dieses Hauses litte sicherlich noch einmal gewaltig, wenn bekannt wird, das es identisch ist mit dem "[Interplantarischen] Forschungsamt", welches die groteske "Panspermie-Theorie" untersucht (VI/1).

Wie paßt hier das "Science Center" ins Bild? Auf dem Visioschirm erscheint jedenfalls Doktor Staß (oder doch Stuß? V/2) und schwafelt von "Solarer Materie"...     Um die Wissenschaft ist es wahrlich nicht gut bestellt.

Last but not least bleibt noch der Chef der Raumrüstung, den wir bedauerlicherweise nie kennen lernen durften. Dieser leidgeprüfte Mann befindet sich wohl seit dem Ausfall der ORION 7 (II) wegen einer Gallenkolik, eines akuten Magengeschwürs oder beidem auf Reha (nicht Rhea... ;-)

Michael Höfler, 10/2000
 

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Viel Blaubär, viel Völz und ein bisschen de Monti

Viele von uns wissen, dass “unser" Mario de Monti zunächst Graf Yoster als Chauffeur und Butler Johann durch die Gegend fuhr, nachdem er gezwungen war, seinen Job als Armierungsoffizier auf der ORION aufzugeben. Viele kleinere und größere Rollen in Fernsehfilmen und -serien folgten, doch wurde mehr und mehr seine Stimme zu seinem eigentlichen Kapital. Viele bekannte Schauspieler sind erst durch ihn in der Lage die deutsche Sprache zu beherrschen, allen voran Walter Matthau, Mel Brooks, aber auch Dana Elcar (in MacGyver) und nicht zu vergessen “Otto", der unter Captain Future in der gleichnamigen japanischen Zeichentrickserie auf der “Comet" diente. Und dann gibt es da noch den zauberhaftesten Lügenbeutel der Geschichte, Käpt'n Blaubär, der durch Wolfgang Völz vor über 20 Jahren überhaupt erst zu sprechen begann.

“Eigentlich wollte ich gar nicht!", sagt der Schaupieler, auf die Frage, wie er zu Käpt'n Blaubärs Stimme wurde. “Aber Walter Moers, der Erfinder des Blaubären, bestand darauf. Der WDR war einverstanden, und so setzte ich mich alsdann doch mit Moers zusammen, den ich übrigens für einen großen Dichter halte. Hinzu kam, dass der Käpt'n nicht nur von Kindern in Hamburg, sondern auch in Flensburg und München verstanden werden sollte. Also entwickelte ich eine Kunstsprache, eine Art ,Hochplatt', in dem der norddeutsche Akzent klar durchkommt, die Sprache aber für jedermann verständlich bleibt.

1980 haben wir erstmals die Stimmen für Käpt'n Blaubär aufgenommen, damit 1981 die erste der 26 geplanten Folgen auf Sendung gehen konnte. Käpt'n Blaubär schlug ein wie eine Bombe", strahlt Wolfgang Völz. “Kinder lieben die tollen Figuren und die Erwachsenen Ausdrücke wie der ,Pazifistische Ozean' oder die ,Miethaie'. Außerdem funktioniert das Merchandising, vom T-Shirt bis zum Kugelschreiber mit den Konterfeis von Blaubär & Co., bis heute ausgezeichnet.

Inzwischen werde ich von den unterschiedlichsten Leuten auf den Käpt'n angesprochen. Zum Beispiel war ich mal auf einem Empfang, da begrüßten mich Bundespräsident und Kanzler mit ,Na, Blaubär, wie geht's?'. – Und sie waren nicht die einzigen. In der Tat begann ich mich zu fragen, warum mich gerade so viele Politiker darauf ansprechen. Schließlich fand ich des Rätsels Lösung darin, dass ,die Sendung mit der Maus' vor dem ,Presseclub' gesendet wird. Klar! Den Fernseher etwas früher eingeschaltet, und schon sieht man das ,Seemannsgarn', das ja immer erst am Ende jeder ,Maus' läuft.

Allerdings realisieren eigentlich nur die Erwachsenen den Zusammenhang. Zu ihren Kindern sagen sie dann: ,Guck mal, da ist der Blaubär', während sich das Kind verständnislos in alle Richtungen dreht und doch nirgends den Bären sieht. Bittet mich dann die Mutter, doch mal was als Blaubär zu sagen, und ich das tue, sind die Kinder oft eher verwirrt. Sie bringen den Käpt'n und mich einfach nicht unter einen Hut.

Für andere gehöre ich zu Rudimenten aus der Kindheit. Leute um die 60 sagen mir manchmal: ,In meiner Jugend waren Sie mein Lieblingsschauspieler.' Da stutze ich schon mal für einen Moment, bis mir klar wird, dass das schon hinkommt mit dem Alter."

Nach Gemeinsamkeiten zwischen Wolfgang Völz und Käpt'n Blaubär gefragt, gibt der Mime bereitwillig, und nicht ohne Augenzwinkern, Auskunft: “Nun, lügen tun wir alle: für das Finanzamt, den Polizisten, der uns beim zu schnellen Fahren erwischt … Aber Lügen ist nicht nur negativ: Zum Lügen gehört viel Phantasie und ein gutes Gedächtnis."

Ein Blick auf seine Vergangenheit lässt Völz seine Laufbahn so zusammenfassen: “Meine Karriere verlief in mehreren Blöcken. Ich hatte zudem das Glück, dass es damals, als ich anfing, nur einen, später zwei Sender gab. Heute gibt es eine Flut von Kanälen, und sich einen Namen zu machen ist viel schwerer – wenn man nicht gerade in einem kameraüberwachten Container wohnt.

Ich startete als zweiter Kommissar in ,Stahlnetz', heuerte danach als Leutnant de Monti auf der ORION an und fuhr anschließend als Johann den Grafen Yoster durchs Land. Später spielte ich mich durch viele Kanäle, aber es war kein Knüller mehr dabei – bis Käpt'n Blaubär kam, der nach langer Anlaufzeit seinen Durchbruch hatte.
Gerade für Kinder gibt es viel Müll im Fernsehen. Da ist Käpt'n Blaubär der Einäugige unter den Blinden.

Außerdem finde ich es schade, dass es kaum noch Geheimnisse im Film gibt. Man sollte nicht alles so durchsichtig machen. Wie oft läuft ein ,Making of' im Fernsehen, bevor man den Film sieht. Das nimmt viel von der Spannung und der Illusion. Bei ORION hat es beispielsweise Jahre gedauert, bis die Bleistiftspitzer und Nähgarnrollen entlarvt worden sind. Alles war so wundervoll integriert, dass selbst wir, die mitten im Set standen, es nicht erkannten. Irgendwann fragte ich Zehetbauer mal: ,Was ist das?' Er antwortete: ,Nähgarnröllchen.' Und ich dachte: ,Ahaa!'"

Gründe, eine seiner Rollen zu bereuen, hat der Schaupieler keinen. Das gilt ganz besonders für seine Erfolge, auf die er stolz sein kann und manchmal einfach glücklichen Umständen zu verdanken hat. “Käpt'n Blaubär war eher ein Glücksfall, wie gesagt, ich wollte ja gar nicht! Walter Matthau und Mel Brooks habe ich dagegen immer schon sehr gerne meine Stimme geliehen. Aber ich habe die Genugtuung, dass der Blaubär bleibt.
Mel Brooks hat meine Stimme übrigens selbst für sich ausgesucht. Einmal hatte ich das Vergnügen, mit ihm auf Tournee zu gehen. Da konnten wir uns kennen lernen, das war sehr komisch. Wir stellten fest, dass unsere beiden Großväter aus Danzig stammten und in der Gewerkschaft waren."

Trotz reichlich gefüllten Terminkalenders ist die nähere Zukunft des Mannes mit der unverwechselbaren Stimme gut geplant.
“Ich bin jetzt 70 Jahre alt, da trete ich vor allem kürzer. Ich drehe keine Serien mehr und spiele nicht mehr Theater. Statt dessen mache ich viele Hörbücher, zum Beispiel ,König Kallewirsch', und trete in Shows und Talkshows auf. Das macht Spaß und ich bleibe den Zuschauern erhalten", legt Wolfgang Völz dar und unterstützt die Aussage mit einem Grinsen.

Einen nostalgischen Rückblick auf die Dreharbeiten zur “Raumpatrouille" hüllt der Schauspieler in ein Rauchwölkchen aus seiner Pfeife. Was fällt ihm heute noch dazu ein?
“Nun, zunächst, dass wir alle eine große Familie waren. Damit meine ich die gesamte Crew und nicht nur die Schauspieler unter sich. Und feucht-fröhlich ging es zu! Allerdings waren die Damen weniger dabei. Die waren immer früh in den Federn, weil sie morgens früher am Set sein mussten als wir. Das Schminken und das Aufsetzen der Perücken dauerte schon viel länger als bei uns. Wir Männer waren da schneller fertig, schon weil wir keine Perücken brauchten, da konnten wir abends länger zusammen sitzen. – Und die Tanzerei im Starlight Casino hat mir viel Spaß gemacht! Meine Frau hat damals nämlich im Ballett mitgetanzt!"

Die verblüffte Frage, ob Roswitha schon damals Frau Völz war, beantwortet er lachend: “Na klar! Wir sind jetzt schon seit über 46 Jahren verheiratet!"

Es gab viele Zeilen im Drehbuch zur “Raumpatrouille", die Mario de Monti über die Lippen kommen mussten. Kann es sein, dass eine davon im Gedachtnis des Schauspielers haften blieb, die er noch heute zitieren kann? Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens antwortet der Mime kurz und knapp: “Nein." Doch einen Augenblick später setzt er lächelnd seine Antwort fort: “Ich muss zugeben, ich habe nie viel von dem verstanden, was wir da erzählten oder was de Monti so genau tat. Aber es war einfach eine herrliche Zeit, die ich nicht missen möchte. Und ich freue mich, dass die ORION zum Kult wurde – und auch ich ein Teil davon bin." 

Hiermit möchten wir uns für das Interview und die freundliche Veröffentlichungserlaubnis bedanken!

dG

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News in aller Kürze

Am 28. (ab 18:00) und 29. Oktober (ab 16:00) landet in der 3D-Welt von http://www.city4all.com die Orion. 
Hier kann man verschiedene Raumpatrouille-Raeume virtuell durchwandern. Das funktioniert mit einem speziellen Browserprogramm, dass
man sich allerdings erstmal runterladen muss. Wer weitere Fragen dazu hat maile bitte an ruedden@berlin.snafu.de oder wendet sich an die ROnline Redaktion   +++   Orion-Treffen am 1.Advent in Nürnberg (Karlos?)
 

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